„Märchen
aus dem Reich der Öfen“ – eigentlich ein makabrer Titel, wenn man
weiß, um was es in diesen Märchen geht. Es sind Geschichten, von 30
KZ-Häftlinge geschrieben und liebevoll illustriert. Für ihre Kinder,
die draußen waren. Im Konzentrationslager Auschwitz war schon so viel
Böses passiert, dass man das Gute hätte bezweifeln können. Aber es
bestand die Hölle von Auschwitz , auch wenn nur auf den Blättern vom
Märchenbuch über Küken und Blümchen.
Etwa 30 Draufgänger haben sie im Schatten der Ofenschornsteine
geschrieben und gemalt.
Es begann, als einer der Häftlinge auf Befehl des Lagerkommandanten
persönliche Sachen der in Krematorien vergasten Häftlinge geordnet
hat. Beim Ordnen des Gepäcks bei der Rampe ist ihm ein Märchenbuch in
die Hände gefallen. Von einem Kind, das in der Gaskammer ermordet
wurde. Das hat ihn und die Mithäftlinge auf die Idee gebracht ihr
eigenes Märchenbuch zu schaffen.
„Ich weiß nicht, ob das Büchlein deine kleine Hände irgendwann
erreicht, aber trotzdem hab ich mich entschlossen, diese Bilder für
dich mein kleiner, hellhaariger Zbysiu zu malen“ – schrieb an seinen
älteren Sohn Henryk Czulda. In dem Moment hat er einen festen
Entschluss gefasst, er kann sich nicht töten lassen, denn er will das
Märchenbuch seinem Sohn überreichen. Die Geschichte von zwei Küken,
die sich auf den Weg zur Mühle machen, hat Henryk Czulda auf seinem
schweren Weg, durch Auschwitz und fünf weitere Lager begleitet.
„Das Märchen hat ihn am Leben gehalten. Und der Wille, das Märchenbuch
dem Sohn irgendwann zu überreichen. Er hatte keine Vermittler, die das
für ihn machen konnten “ – errinert sich nach all den Jahren Zbigniew
Czulda. Sein jüngerer Bruder Andrzej , den es damals noch gar nicht
gab, hat sich vorgenommen eins der Abenteuer der kleinen Küken zu
verfilmen. „Die Liebe muss wirklich sehr groß sein, wenn man viel
opfert, riskiert und sein Leben aufs Spiel setzt. Ihm drohte der
Todesurteil, weil Papier, Farben und die Zeit wurden ja gewissermaßen
Deutschen Reich gestohlen“ – sagt Andrzej Czulda.
„Diese Märchen ließen mich dran glauben, dass mein Papa lebt, an uns
denkt und uns sehr liebt“ – errinert sich der Sohn eines anderen
Märchenautoren, Andrzej Bêæ.
Felicjan Swierczyna ist erst nach der Festnahme seines Vaters geboren
und er kennt seinen Vater nur aus Erzählungen und Blättern des
Märchenbüchleins. „Er konnte mich nicht in die Arme nehmen und sagen:
Ich liebe dich“ – erzählt er heute. Sein Vater hat das Buch zwischen
den Blättern eines deutschen Wörterbuchs mit Hilfe eines SS-Manns
geschmuggelt. Bernard ¦wierczna ist nie heimgekehrt. Er wurde erhängt
- die letzte Hinrichtung im KZ-Auschwitz.
Drehbuch und Regie
ANDRZEJ B. CZULDA
Kamera
JACEK SIWECKI
Schnitt
PAWE£ MAKOWSKI
Musik
BOGUMI£A K£OPOTOWSKA
IGOR K£OPOTOWSKI
Ton
BOGUMI£A K£OPOTOWSKA
ROBERT BUCZKOWSKI – MR Studio
Historische Beratung
JADWIGA KULASZA
Beleuchtung
GAFFERS SC.
GRZEGORZ WAKTOR
DARIUSZ WOJAS
Kamera Assistenten
JÓZEF SIKORA
MAREK JAWORSKI
Koproduzenten
PIOTR PRU¯YÑSKI
JANINA CYGAN
EWA PASTERAK
WANDA HUTNY
ANDRZEJ KUKOWSKI
RAFA£ GO£DYN
Produktionsleitung
GRZEGORZ STELMASIAK
Produzent
DISCOVERY HISTORIA
GRA¯YNA BUKOWSKA
Darsteller
ANDRZEJ BÊÆ
ZBIGNIEW CZULDA
ANDRZEJ CZULDA
WANDA KONDZIO£EK – NOSAL
FELICJAN ¦WIERCZYNA
und
ALEKSANDER RACZYÑSKI als ch³opiec
GRZEGORZ STELMASIAK als ojciec
Erzähler - MARIUSZ SIUDZIÑSKI
Brieffragmente von Stanis³aw Bêæ gelesen von PIOTR DOBRZYÑSKI
Brieffragmente von Henryk Czulda gelesen von PAWE£ SIEDLIK
Deutsch von ZENON WEIGT
Im Film wurden Bilder verwendet von
W³adys³aw Siwek nr obozowy 5826
„Rewizja przy bramie”
„Wigilia”
„Powrót karnej kompanii”
„Selekcja w bunkrze”
„¦ciana ¶mierci”
„Kopanie fundamentów pod blok 15”
„Wyczytani na apelu”
Jerzy Potrzebowski nr obozowy 122836
„Uk³adanie do snu”
Czes³awa Lenczewski nr obozowy 29553
„Widma wracaj±”
Archivurkunden, Aufnahmen, Briefe und Bücher
des Nationalarchivs im Auschwitz-Birkenau-Museum
sowie Familiensammlungen
Filmausschnitte
„An Auschwitz Love Story” Reg.. Jacek B³awut, Micha³ ¯arnecki
“Sowy polskie” Reg.. Jerzy Bezkowski
Produktionsfirma
KULTUR- UND BILDUNGSFILMSTUDIO IN LODZ
DISCOVERY HISTORIA
TVN
© 2008
Mit Unterstützung durch
das POLNISCHE FILMINSTITUT
AUSCHWITZ-BIRKENAU-MUSEUM
Emissionszeit 42’ |