
Es ist ein Film über Dariusz
Miliñski, den die Journalisten und Kritiker mit außergewöhnlichen
Worten bezeichnen: „unheimlicher, aufrührerischer, charismatischer
Künstler, Maler, Poet, Schauspieler, Anreger, Provokateur und wohl ein
Philosoph“. Keine der Standartbiographien des im Jahre 1957 in
Cieplice (Polen) geborenen Künstlers kann seine Lebensmäander und
lebhafte Wesensart richtig wiedergeben. Sie kann nicht die Größe der
kulturellen Räume zeigen, die Miliñski während seiner künstlerischen
Wanderungen besichtigt hat. Sein Schaffen wird mit der Malerei von
Bosch und Bruegel verglichen oder mit bekannten polnischen Namen von
der Gegenwartskunst verbunden. Dies scheint unnötig zu sein, denn man
kann ihn nicht mit irgendjemandem vergleichen. Im Gegensatz zu den im
bestimmten Teil der „Raumzeit“ eingewurzelten Schöpfern war Dariusz
Miliñski ein Verbannter, Outsider, „Star“ und Wahnsinniger - in
Abhängigkeit von den Welten, in denen er sich befand, durch die er
streunte, bei denen er vorbeikam oder von denen er sich satt fühlte.
Er balancierte zwischen verschiedenen Kulturarten, Zeiten und
Kunstkonventionen und suchte dadurch seine Identität im hybriden, oft
diskontinuierlichen Schaffensprozess. Aber immer noch bleibt Miliñski
ein Meister der visuellen Metapher und der Schöpfung eines durch seine
unheimliche Imagination errichteten Wirkungskreises, die im Widerstand
zur alltäglichen, oft aufdringlichen Realität sind. Die einzige,
mögliche Existenzversion in der verrückten Welt ist für den Künstler
die Kunst, als ein Daseinselement – wie ein „schönes Fressen“, die das
Überleben von sich selbst, der Familie, Freunde, Habenichts, Sensiblen
und Beeinträchtigten retten lässt. Und die von Miliñski gegründete
Gruppe „P³awna 9” – wie eine Truppe der mittelalterlichen Goliarden –
weist in ihren Spektakeln auf die züchtig versteckte Tatsache von dem
Triumph eines Tores über einem Weisen; sie zeigt den Zuschauern Felder
der Nostalgie nach der Durchsichtigkeit und genauerer Bestimmung der
vergangenen Zeiten, nach der Natürlichkeit der Verbeugung über einen
Bedürftigen und nach dem Recht jedes Menschen auf Schwäche.
Es entstand ein
kongenialer Film. Ein Film, der es anschaulich macht, dass auch in
heutiger Welt zwei Ordnungen existieren und sich manchmal sogar
durchdringen: eine mythisch – magische und eine rationelle. Ein Film
über Gute–Böse-Gefühle, Kalten–Warmen-Himmel, vermenschlichte
Marionetten, Schöne–Hässliche-Menschen, die Monde, Sonnen und manchmal
Herzen einstecken. Und noch über die Kunst, die immer eine Metapher
des menschlichen Schicksals ist. Es zeigt sich, man kann den Sinn und
die Lebensphilosophie erzählen, indem man sich mit Nachdenken und
Zerbrechlichkeit eines Bildes, mit überraschender Kontextgrobheit, mit
der Schalkhaftigkeit der Witze und mit der Seriosität eines
künstlerischen Aufbauschens bedienen kann. Man kann.
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REGIE
ANDRZEJ B.CZULDA
KAMERA
ROMAN PIOTROWSKI
DREHBUCH
ANDRZEJ B.CZULDA, KRYSTYNA PIATKOWSKA
MUSIC
AGIM DZELJILJI
SCHNITT
ZBIGNIEW NICINSKI
COMPUTERGRAFIK
BOGDAN PLEWCZYNSKI
TON
BOGUMILA KLOPOTOWSKA
ROBERT BUCZKOWSKI – MR Studio
PHOTOS
DANIEL ANTOSIK
PRODUKTIONSCHEF
JOANNA LEPIANKA
PRODUKTION IN ZUSAMMENARBEIT MIT
JACEK PIECZYNSKI, WOJCIECH GAWORSKI,
ELZBIETA SITEK
MITWIRKENDE
DARIUSZ MILINSKI, Grupa Plastyczno-Teatralna P£AWNA 9,
GRZEGORZ SZYMCZYK, MICHAL BAJSAROWICZ, KRZYSZTOF CYMON, ELWIRA LASKOWSKA,
MALGORZATA LEMISZEWSKA, MARZENA MILINSKA, FILIP MILINSKI, IGOR MILINSKI,
KACPER MILINSKI, MAKSYMILIAN MILINSKI, ZBIGNIEW ROSZKOWSKI, JOANNA SERENDA,
MICHAL STASZKOWIAN, LESZEK WISNIEWSKI, ROZA WOJCIK, STANISLAW BOROWSKI
PRODUKTION
KULTUR- UND BILDUNGSFILMSTUDIO IN LODZ
POLNISCHES FERNSEHEN S.A. – TV POLONIA
UNTERSTUTZT VON DEM
DER AGENTUR DER FILM PRODUKTION
© 2001 WFOiPE – TV POLONIA
POLNISCHE FASSUNG
EMISSIONSZEIT 41’
ZAiKS |